Impfen ist eine ärztliche Leistung

Als haltlos und unter medizinischen Aspekten äußerst bedenklich sieht die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) die Forderung der neuen Vorsitzenden der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Overwiening, mit dem Impfen in Apotheken die Impfquote zu verbessern. „Das Impfen ist eine ärztliche Kernleistung“, sagte die KVSH-Vorstandsvorsitzende Dr. Monika Schliffke, „und es ist deutlich mehr, als einen Pieks zu setzen“.

23.09.2021

Schliffke machte deutlich: „Ohne das Engagement der Apotheker und Apothekerinnen schmälern zu wollen, bin ich der festen Überzeugung, dass die Bewältigung der Pandemie den Anstrengungen und dem Engagement aller Akteure im Gesundheitswesen zu verdanken ist. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen und zwar jeder gemäß seiner Kernkompetenzen. Es ist seit Jahrzehnten selbstverständlich und keine Sonderleistung, dass Apotheken die Ärzte mit Impfstoffen beliefern. Das medienwirksame und selbstprofilierende Aufrechnen von Leistungen trägt nicht zu einer weiteren gedeihlichen Zusammenarbeit bei und dient auch nicht dem weiteren Impfprozess.“

In Schleswig-Holsteins Arztpraxen sind seit dem Impfstart 1,7 Millionen Dosen verimpft worden. Hinzu kommen die Leistungen der Impfzentren. Dieses Engagement zu schmälern, indem man nun die Berufsgruppe der Apotheker derartig hervorhebe und als „Rückgrat des Gesundheitssystems“ bezeichne, werde den Leistungen, die von allen Akteuren im Gesundheitswesen erbracht worden sind, in keinster Weise gerecht.

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