Hämatologische und onkologische Versorgung in Raum Norderstedt, Ahrensburg, Reinbek
Seit einiger Zeit kommt es im Süden Schleswig-Holsteins aufgrund der Schließung von drei Praxisstandorten eines MVZ in Norderstedt, Ahrensburg und Reinbek zu Versorgungsengpässen hämatologischer und onkologischer Patientinnen und Patienten.
28.10.2025
Wir haben zusammen mit den onkologischen Praxen in der Region das Vorgehen in dieser Situation abgestimmt:
- Betroffene Patientinnen und Patienten können sich direkt an umliegende onkologische Praxen wenden. Dort wird geprüft, wie dringlich der Behandlungsbedarf ist und die Behandlung aufgenommen.
- Bei oralen Therapien werden unbürokratisch Rezepte ausgestellt.
- Betroffene Patientinnen und Patienten können sich auch per Mail an die Terminservicestelle unter TSS@kvhh.de der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg mit der Bitte um eine Termin- bzw. Kontaktvermittlung zu einer Hamburger Praxis wenden.
- Wir bitten onkologische Praxen im Süden Schleswig-Holsteins, möglichst im Portal TSS-Termine einzustellen. Diese werden im laufenden Quartal extrabudgetär vergütet. Es ist im Portal für Praxen auch möglich, ihre „Rate“ an TSS-Vermittlungen vorrübergehend auf das doppelte der normalen Verteilung zu erhöhen, sofern Kapazitäten bestehen.
- Hausärzte bitten wir in diesem Fall, entsprechende TSS-Überweisungen mit einem Code zu versehen oder diese Termine direkt im Portal für die Patienten zu buchen. Der Code ist länderübergreifend gültig.
- Wir bitten beteiligte Haus- und Facharztpraxen, wenn vorhanden, entsprechende Befunde an die Patienten oder an die weiterbehandelnden Onkologiepraxen zu übermitteln.
- Wenn Unterlagen nur in den geschlossenen Onkologiepraxen vorliegen, ist die Ärztekammer zu kontaktieren.
- Bei zeitkritisch notwendiger Behandlung kann auch die HaFa-Regelung zum Einsatz kommen.
- Onkologen in Schleswig-Holstein, die durch die Übernahme von Patienten erhöhte PZV-relevante Leistungsmengen im Vergleich zum Vorjahresquartal erbringen, erhalten für diese zusätzlichen Mehrleistungen Aufschläge auf ihr PZV.
Wir danken allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz und die Bereitschaft, daran mitzuwirken, die betroffenen Patientinnen und Patienten zu versorgen. Wir hoffen, dass es für die aktuellen Versorgungsprobleme zeitnah eine Lösung geben wird.