Wie Praxen sich auf Hitzewellen vorbereiten können
Hitzeperioden dauern immer länger an und fallen extremer aus. Das stellt auch Praxen vor Herausforderungen.
Der Klimawandel ist längst auch bei uns im Norden angekommen. Die Sommer der letzten Jahre waren deutlich heißer als die vorherigen. Hitzeperioden dauern immer länger an und fallen extremer aus. Besonders vulnerable Gruppen wie Ältere, Schwangere, Vorerkrankte aber auch Kleinkinder und Säuglinge leiden unter der Hitze und sind besonders gefährdet gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Hitze-Ausschlag, Ödeme in den Beinen, Schwindelgefühl oder Herz-Kreislauf-Probleme, um nur einige der Gefahren zu nennen, zu erleiden. Die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens haben die Bedeutung des Klimawandels und die Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung erkannt und sind um Maßnahmen bemüht.
- Das Land stellt unter schleswig-holstein.de - Umweltbezogener Gesundheitsschutz - Hitzeschutz in Schleswig-Holstein umfassende Informationen zum Thema Hitzeschutz bereit. Dort sind Handlungsempfehlungen bei Hitzeereignissen und weitere Informationen etwa zu behördlichen Maßnahmen zum Hitzeschutz oder Informationen für Kitas und Schulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie vulnerable Gruppen abrufbar.
- Die Akteurinnen und Akteure der Steuerungsgruppe zur Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung in Schleswig-Holstein haben mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums 3000 Hitzewarnaufkleber erstellen lassen. Diese können als optischer Hinweis bei einer Raumtemperatur von über 28 Grad in Innenräumen platziert werden. Die Aufkleber sind mit QR-Codes versehen, die auf die Webseite der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein (LVGFSH) mit Informationen zum Umgang mit Hitze führen. Die Aufkleber werden während der Sommermonate von den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte an interessierte Institutionen und Einrichtungen ausgegeben.
- Die LVGFSH hat einen Hitze-Aktions-Monat ins Leben gerufen. Sie bietet ab dem 4. Juni wöchentlich (immer mittwochs bis Ende Juni) kostenlose digitale Veranstaltungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten zum Thema Hitzeschutz an. So stehen zum Beispiel Themen wie Ernährung in Hitzeperioden und psychische Belastungen durch den Klimawandel im Fokus. Weitere Informationen auch zu Anmeldemöglichkeiten gibt es unter: LVGFSH: Klima & Gesundheit.
- Weitere Informationen zum bundesweiten Hitzeaktionstag gibt es unter hitzeaktionstag.de.
- Informationen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: www.kbv.de/html/klimaschutz.php
- Das RKI informiert in seinem Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität für die Sommermonate Juni bis September: www.rki.de/hitzemortalitaet
- Im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) eine Reihe von Patienteninformationen herausgegeben. Diese können kostenfrei heruntergeladen und beispielsweise im Wartebereich oder an Interessierte ausgehändigt werden. Grundlage der bereits über 90 Kurzinformationen sind Leitlinien, Patientenleitlinien und systematische Literaturrecherchen, deren Inhalte mit Patientenvertretern und medizinischen Experten abgestimmt werden. Teils sind die Informationsblätter in mehreren Sprachen erhältlich www.aezq.de.
- Das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin hat im Juni 2022 einen Musterhitzeschutzplan für ambulante Praxen veröffentlicht. In fünf Schritten werden Maßnahmenpakete vorgestellt. Auszüge aus dem Musterhitzeschutzplan möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen ebenso eine Übersicht zur Erstversorgung hitzebedingter Notfälle: Musterhitzeschutzplan für ambulante Praxen
- Aktuelle Hinweise und entsprechende Warnhinweise finden sich bei extremer Wetterlage auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes www.dwd.de. Der DWD bietet zudem unter www.hitzewarnungen.de auch Vorhersagen der zu erwartenden Hitzebelastung an. In Hitzetrend-Karten werden Gebiete markiert, für die voraussichtlich eine Hitzewarnung ausgesprochen wird. Alle Hitzeinformationen können kostenfrei als Newsletter abonniert werden.