Post-COVID/Long-COVID-Netzwerk der KVSH
Zur optimierten Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Post-COVID/Long-COVID baut die KVSH gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten ein Netzwerk auf.
Seit Dezember können sich auch Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen am Netzwerk beteiligen.
Wir bitten um Verständnis, dass wir KEINE VERMITTLUNG von Post-/Long-COVID-Spezialisten vornehmen können.
Das Post-COVID-19-Syndrom betrifft einen Großteil der Patienten nach einer COVID-19-Infektion. Oftmals gestaltet sich die Therapie schwierig, da bislang keine evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeit besteht. Die randomisierte Placebo-kontrollierte Pilotstudie PreVitaCOV untersucht die Wirksamkeit von Prednisolon und einem Vitaminkomplex allein oder in Kombination bei betroffenen Patienten.
Das UKSH sucht nun geeignete Patienten aus hausärztlichen Praxen. Teilnahmevoraussetzungen sind ein diagnostiziertes Post-Covid-Syndrom und mindestens eins der folgenden Symptome:
- Müdigkeit
- Dyspnoe
- Veränderungen der Kognition
- Angstzustände
oder
- Depression
Ausschlusskriterien sind schwere Grunderkrankungen sowie ein Hypertonus, Diabetes mellitus oder die regelmäßige Einnahme der o.g. Studienmedikamente. Der persönliche Aufwand hält sich über die Rekrutierung hinaus sehr gering. Eine Aufwandsentschädigung ist vorgesehen. Die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie wird in Kooperation mit den allgemeinmedizinischen Instituten Würzburg, Tübingen und Kiel, sowie dem Institut für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg, der Zentrale für Klinische Studien des Universitätsklinikums Würzburg und der Apotheke der Charité durchgeführt.
Bei Interesse sowie Fragen zu Ein- und Ausschlusskriterien wenden Sie sich bitte an:
Dr. Laura Lunden und Sabine Sellmann
UKSH, Standort Kiel
E-Mail: PreVitaCOV.Allgemeinmedizin.Kiel@uksh.de
Tel.: 0431 500 30111
Fax: 0431 500 30114
www.PreVitaCOV.de
Wir erweitern unser Netzwerk!
Ab sofort können Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen an unserem Netzwerk teilnehmen.
Name der Klinik | Schwerpunkte (ggf. Link zur Info) | Adresse | Internet | Weitere Informationen (Flyer, Publikationen,Studien ...) |
Schmerzklinik Kiel | Heikendorfer Weg 9-27, | Headache Attributed to Vaccination Against COVID-19 with the ChAdOx1nCoV-19 Vaccine | ||
AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg | Röpersberg 47, | www.ameos.eu/reha-klinikum-ratzeburg/behandlungsfelder/reha-nach-covid-19-erkrankung | ||
SEGEBERGER KLINIKEN GMBH | Klosterkamp 1a, 23795 Bad Segeberg | www.segebergerkliniken.de/kliniken-und-zentren/long-covid | ||
DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schlüssel St. Peter-Ording | Im Bad 102, 25826 St. Peter-Ording |
Ambulante Behandlung
Das Verzeichnis niedergelassener Ärzte in Schleswig-Holstein, die Patienten mit Long-/Post-COVID behandeln, ist aktuell im Aufbau und wird ständig erweitert.
- Aktuelle Version (eKVSH)
- Aktuelle Version (öffentlich)
Sie möchten sich am Post-/Long-COVID Netzwerk der KVSH beteiligen?
Melden Sie sich gern unter postcovidnetz@kvsh.de
Was ist Long-COVID?
Auszug (Stand 26.01.2022):
Die bereits Ende 2020 veröffentlichte Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) definiert
„Long COVID“ als gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von 4 Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten.
Als Post COVID-Syndrom werden Beschwerden bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können.
Somit umfasst „Long COVID“ sowohl im Anschluss an eine akute COVID-19-Erkrankung 4 bis 12 Wochen nach Symptombeginn noch bestehende Symptome als auch das „Post-COVID-19-Syndrom“.
Auch die deutsche S1-Leitlinie zu Post-COVID/Long-COVID der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) nimmt eine zeitliche Abgrenzung in Anlehnung an NICE vor, benennt jedoch als weitere mögliche Manifestation von Post-COVID/Long COVID auch die Verschlechterung vorbestehender Grunderkrankungen.
Im Oktober 2021 wurde nach einem wissenschaftlich fundierten Abstimmungsprozess eine vorläufige klinische Falldefinition von Post-COVID-19 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht. Gemäß dieser Definition werden unter dem Begriff Post-COVID-19-Erkrankung gesundheitliche Beschwerden zusammengefasst, die in längerem Abstand (in der Regel drei Monate) im Anschluss an eine durchgemachte SARS-CoV-2 Infektion über längere Zeit fortbestehen und anderweitig nicht erklärbar sind.
Dabei werden Symptome und gesundheitliche Einschränkungen berücksichtigt, die über mindestens zwei Monate anhalten oder auch wiederkehrend und in wechselnder Stärke auftreten.
Da nach bisherigen Erkenntnissen auch milde oder gar symptomlose Verläufe einer SARS-CoV-2-Infektion mit entsprechenden Langzeitfolgen einhergehen können und gerade zu Anfang der Pandemie noch kein breites Testangebot verfügbar war, bezieht sich die klinische Falldefinition der WHO sowohl auf Personen mit Labornachweis einer SARS-CoV-2-Infektion, als auch auf Personen, für die eine Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus aufgrund von Krankheitssymptomen oder auch engen Kontakten zu nachweislich Infizierten als wahrscheinlich angesehen werden kann.
Auszug aus der S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID (Stand 12.07.2021):
Ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten gibt es nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion immer mehr Berichte über anhaltende Beschwerden, die jenseits einer Zeitspanne von vier Wochen ab Infektion als Long-COVID oder post-akute Folgen von COVID-19 (post-acute sequelae of COVID-19) und bei Persistenz von mehr als zwölf Wochen als Post-COVID-Syndrom bezeichnet werden.
Im ICD-10 findet sich der Zustand nach COVID-19 unter den Schlüsselnummern für besondere Zwecke als U09.9 hinterlegt.
Diese Schlüsselnummer ist zu verwenden, wenn bei einer anderenorts klassifizierten Störung angegeben werden soll, dass sie in Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) steht. Diese Schlüsselnummer ist nicht anzuwenden, wenn COVID-19 (ICD U07.1) noch vorliegt.
Coronavirus: Empfehlungen zum Kodieren mit Kodierbeispielen
ICD-10-GM Version 2022
- S1-Leitlinie awmf (Stand: 17.08.2022)
- Leitlinie awmf für Betroffene, Angehörige, nahestehende und pflegende Personen (Stand: November 2021)
- S2k-Leitlinie SARS-CoV-2, COVID-19 und (Früh-)Rehabilitation (Stand: November 2022)
Infos der KBV
Post-COVID in den Praxen Video mit Dr. Hofmeister, stellv. Vorsitzender der KBV (04.05.2022)
- 300.000 Patienten mit Post COVID in Praxen behandelt (Artikel DÄB 29.04.2022)
KBV-Homepage "Langzeit-COVID-Erkrankte" (Stand: 28.03.2022)
KBV-Podcast zu Langzeitfolden von COVID-19 "Im Sprechzimmer": #7 Frank Powitz und Peter Wollschläger versorgen Patientinnen und Patienten mit dem Long-COVID-Syndrom (24.03.2022)
Verordnung
- Wirtschaftlichkeitsprüfung Heilmittel: Post-COVID-19-Syndrom seit 1. Juli 2021 besonderer Verordnungsbedarf
Nordlichtartikel
- Long-COVID - ein Thema für Ärzte und Psychotherapeuten (Nordlicht 7/2022)
- Long-/Post-COVID-Netzwerk der KVSH (Nordlicht 7/2022)
ExpertInnenrat der Bundesregierung
Stellungnahme: Erforschung von Long/Post-COVID und klinische Versorgung Betroffener verbunden mit der notwendigen Aufklärung und Kommunikation (Veröffentlichung: 15.05.2022)
Studie PreVitaCOV - Studie zur Behandlung vom Post-COVID-19-Syndrom in der Hausarztpraxis
Bei der Pilotstudie zur Behandlung des Post-COVID-19-Syndroms, für das bislang keine evidenzbasierten Behandlungsmöglichkeiten bestehen, handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Institute für Allgemeinmedizin in Würzburg, Tübingen und Kiel sowie des Instituts für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg: Betroffene Patient:innen werden in der Studie mit einem Vitaminkomplex und Prednisolon oder dessen Placebo behandelt. Außerdem wird durch dieses Projekt die bislang unterrepräsentierte Forschung in hausärztlichen Praxen vorangetrieben.
Nach einer Corona-Infektion leidet ein Teil der Menschen an anhaltenden Beschwerden wie z.B. Müdigkeit, Luftnot, Konzentrationsstörungen, Angst und Depression. Wenn die Beschwerden drei Monate und länger andauern, spricht man von einem Post-COVID-19-Syndrom. Die Ursachen sind unbekannt. Vermutet werden Entzündungsprozesse und Nervenschäden. Daher soll in dieser Studie untersucht werden, ob entzündungshemmende Medikamente (das Cortison-Präparat Prednisolon) und/oder nervenunterstützende Vitamine (B1, B6 und B12) die Beschwerden lindern können.
Methode
Diese Studie wird gemeinsam mit zwei weiteren Zentren in Deutschland durchgeführt. Es werden insgesamt über 300 Personen teilnehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie werden in vier Gruppen behandelt und bekommen entweder die Medikamente oder Placebopräparate (Scheinmedikamente ohne Wirkstoff). Die Teilnahme wird begleitet durch Untersuchungen, die in der Studienzentrale stattfinden, Patiententagebüchern und regelmäßigen Telefonaten über ein halbes Jahr. So werden erste Informationen über eine mögliche Behandlungsstrategie gegen das Post-COVID-19-Syndrom gesammelt.
Förderung und Laufzeit
Das Projekt wird vom BMBF bis 2023 gefördert.
Weiterführende Informationen und Ansprechpartner
Bei Fragen rund um das Projekt wenden Sie sich bitte an
Dr. Laura Lunden und/oder Sabine Sellmann
Projektbeteiligte am Standort Kiel
PreVitaCOV.Allgemeinmedizin.Kiel@uksh.de
Telefon 0431 500 30111
Studie COVIDOM: populationsrepräsentative Studie zu Folgeerkrankungen von COVID-19 in Schleswig-Holstein
- Populationsrepräsentative Beobachtungsstudie des UKSH in enger Kooperation mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG), insbesondere dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) sowie dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und enge Abstimmung und Anbindung an das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte Nationale COVID-19-Forschungsnetzwerk der deutschen Universitätsmedizin (NaFoUniMed COVID19).
- Die COVIDOM-Studie wird in Schleswig-Holstein und außerdem auch in Berlin und Würzburg durchgeführt.
- Nachuntersuchung von Infizierten in Schleswig-Holstein: strukturiertes, halbtägiges und fachgebietsübergreifendes Assessment inkl. Diagnostik und Bericht an Hausarzt à macht Situation für Patient und Behandler greifbar.
- Die Rekrutierung der Patienten ist zum 31. Dezember 2022 beendet!
- Entwicklung „Post-COVID-Score“ zur Quantifizierung des Krankheitsbildes
Weitere Informationen: